Stress – Was für ein Nerv!

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Inhaltsverzeichnis

Seit Jahrzehnten setze ich mich mit dem Thema Stress auseinander. Ein Gebiet mit vielen Meinungen, Ratgebern, Strategien und Tipps. Die meisten Angebote gehen davon aus, Stress sei schädlich. Folgerichtig werden Strategien zur Stressbewältigung oder zum Stressmanagement in den Vordergrund der Betrachtung gerückt. Meine Grundannahme ist anders.

Stress ist lebensnotwendig

Stress ist notwendig für unser Überleben. Wir sind für ihn ausgerüstet und wir werden besser, wenn wir ihn üben. Der menschliche Geist und Körper sind auf Übung und Vertrauen ausgerichtet. Je mehr wir uns in Richtung Vertrauen bewegen, desto resilienter werden wir. Dasselbe gilt für das Üben von Fertigkeiten jeder Art. Und der Umgang mit Stress ist in vielerlei Hinsicht eine Fertigkeit.

Stress ist sinnvoll

Üblicherweise ergeben natürliche Phänomene einen Sinn oder haben einen triftigen Grund. Einen, der das Leben verbessert. Diese Ansicht ist nicht nur ungewöhnlich, sondern dazu auch noch berechtigt. Jeder Mensch hat schon Stress gehabt und weiß, wie angenehm es ist, wenn er nachlässt.Für die kurzen Phasen von Stress erzeugt unser Körper einen Botenstoffcocktail, der vor allem der körperlichen Leistungssteigerung dient. Denn das ist das evolutionäre Programm, dem der Körper folgt.

Evolutionäre Programme sind nicht immer zeitgemäß

Im Laufe der Evolution dienten alle Verhaltensmuster buchstäblich dem Überleben. Dazu gehört auch, dass Neues potenziell überlebensfeindlich sein kann. Solange es um Säbelzahntiger oder andere Feinde geht, ist dem nichts entgegenzusetzen. Angesichts der vielen Neuigkeiten und Neuerungen unserer Umgebung kann dieses Muster sich durchaus unheilvoll auswirken. Deswegen ist ein neues Programm zu entwickeln, dass neben der altbewährten Überlebensreaktion auch eine Reaktion parat hat, die in der Jetztzeit angemessene Reaktionen hervorruft.

Evolution braucht neue Vorbilder

Nun ist es mit der Evolution so eine Sache. Die passiert nämlich nicht von allein, sondern Lebewesen entwickeln angepasste Strategien und die evolutionären Muster folgen mit der Zeit. Hier kommt der Übungsauftrag ins Spiel. Sobald wir beginnen die alten Muster bewusst zu überschreiben, wird nicht nur unser Repertoire größer, sondern auch unsere Flexibilität. Und damit entsteht das, was gemeinhin mit dem Wort Antifragilität beschrieben wird.

Antifragilität – ein flexibles und bewährtes Prinzip

Vereinfacht formuliert steckt hinter dem Prinzip der Antifragilität das alte Sprichwort „Man wächst mit seinen Aufgaben.“ Ich glaube, es ist vor allem wichtig, sich dieses Prinzips bewusst zu sein. Wachstum entsteht durch die Aufgaben, die wir annehmen. Den Aufgaben, die uns dazu herausfordern, uns zu entwickeln. Insofern ist die Haltung den Dingen gegenüber eine wichtige Grundlage dafür, welchen Botenstoffcocktail uns unser Gehirn zur Verfügung stellt, wenn wir wieder einmal wachsen müssen. Den für Gefahr oder den für Wachstum und Anpassung.

Man übt am besten, wenn man es nicht braucht

Die effektivste Art des Übens besteht darin, es außerhalb der Stressphase zu tun, also täglich. Aus Spaß, nur so oder besser, weil es dann besser geht, wenn du es brauchst. In meinem Buch „Stress ist kein Monster“ füge ich Wissen und Übungen zu einem Gesamtwerk zusammen. Natürlich muss man nicht alles daraus anwenden, um gut mit Stress umgehen zu können. Aber mein Angebot sollte groß genug sein, damit du wählen kannst. Damit du herausfinden kannst, was in deinen Alltag passen könnte. Abwechslung ist außerdem eine gute Möglichkeit weniger unter Stress zu leiden. Insofern könntest du das auch bei der Auswahl berücksichtigen. Allein diese Erkenntnis hat schon antifragile Wirkung und Kraft. Und ich hoffe, es gelingt mir, dich mit meiner Sicht anzustecken. Für ein gutes Leben!

Buchempfehlung
Stress ist kein Monster

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